Lokalhistorischer Abriss des Marktes Kleinwallstadt

Kleinwallstadt - einer der ältesten Orte des Landkreises

Region schon früh besiedelt: Zahlreiche Funde aus allen prähistorischen Zeitepochen; viele Hügelgräber - 1975 Urnengrab/Hallstadtzeit (div. Grabbeigaben 1980 Grabfund /5 Jh. (Frauenskelett)
Frühes 8 Jahrhundert: Missionierung durch die Klöster Lorch und Amorbach
Um 1000 Nennung des Ortes Wallstadt in einem Zinsregister der Benediktinerabtei Seligenstadt
Urgemeinde: zw. Oberer Straße und Altem Rathaus mit heutiger Marktstraße als Hauptstraße
Schenkung durch Kaiser Heinrich II. (1002-1024) an Mainzer Bischofsstuhl "Wallstadt Episcopi"
1023 Mainzer Vogtei + Zehntgericht
1093 Vocke von Kleinwallstadt erhält Kleinwallstadter Vogtei als Lehen
Zahlreiche begüterte Adelsfamilien in Kleinwallstadt
Ehemalige Adelshöfe: Ingelheimer Hof (mit heute noch erhaltener Zehntscheune) und Berninger Hof
1184 Lucius-Urkunde (erste Nennung der Kleinwallstädter Pfarrei)
schon seit 1218 besitzt Kleinwallstadt das Prädikat "Churmainzer Festung"

Gegen 1230 Bau der Burganlage "Altes Schloss"; bisher ungeklärt ist der Bauherr: der Mainzer Kurfürst oder die Grafen von Rieneck?
Mitte 13 Jahrhundert: Entstehung des sog. "Templerhauses" (möglicherweise Kapelle eines ehemaligen Templerklosters)
14. Jahrhundert: Befestigung des Marktes Kleinwallstadt; Ortsmauer mit drei Pforten (Befestigungsrecht war mit dem Marktrecht verbunden)
1618 bis 1648: Dreißigjähriger Krieg/Schwedenkrieg und Pestepidemien dezimieren die Bevölkerung
1733: Mainzer Erzbischof erlässt Zunftordnung für Kleinwallstadt und umliegende Ortschaften
1737: Wiederverleihung des Marktrechtes
1773: Bau des (Alten) Rathauses
1803: Zerschlagung des Mainzer Kurstaats ; Kleinwallstadt geht an Fürstentum Aschaffenburg
1810: Kleinwallstadt geht an Großherzogtum Frankfurt
1814: Kleinwallstadt zu Bayern
1824: Kleinwallstadt baut erste Schule in der Marktstraße

Bis 1829 ist Kleinwallstadt Sitz des Landgerichts (vorher königliches Amtsgericht); Straßenname Amtsgasse
1870/71: Deutsch-Französischer Krieg: 32 Kriegsopfer
Errichtung der Bahnlinie Aschaffenburg-Miltenberg; Kleinwallstadt wird Bahnstation
1914-18: Erster Weltkrieg; 57 Kriegsopfer
Bis 1937 jüdische Kulturgemeinde mit Synagoge und jüdischer Schule
1939-45: Zweiter Weltkrieg; ca. 150 Todesopfer.
29. April 1945: Einmarsch der Amerikaner in Kleinwallstadt
1971: Eingemeindung des Nachbarorts Hofstetten
1978: Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit Hausen
ausgelagertes Industriegebiet (seit......)
Kleinwallstadt. mit OT Hofstetten ca. 6500 Einwohner


Ortsteil Hofstetten - schon vor 5000 Jahren (=Jungsteinzeit) besiedelt


Entwickelt sich aus einem karolingischen Rastplatz im Hochmittelalter (unter den Grafen von Rieneck) zu einem Hubendorf (vgl.  Hausen)/zum Cent Eschau gehörig
(mainseitig)/ erbaut von Theodor Schenk  von Erbach (1434/1439)/ Erbacher Wappen
mit dem Aussterben der Rienecker an Erbach
„Cuius regio eius religio" = Wes Land, des  Religion)
Hofstetten als Filialkirche zu Eschau - Gerichtsbarkeiten in Händen der Wildensteiner
1806: Standesherrliche und ritterschaftliche Ämter der Erbacher gehen im Fürstentum Aschaffenburg auf
1814: Hofstetten zu Bayern
1857: Errichtung des ersten Schulgebäudes
1894/1929: zwei umfassende Flurbereinigungen
1914-18: Erster Weltkrieg; 10 Kriegsopfer
1939-45: Zweiter Weltkrieg; 21 Kriegsopfer
1971: Eingemeindung zu Kleinwallstadt

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